Was sind die Vor- und Nachteile der Verwendung der U-6-Arbeitslosenquote? (2024)

Die offizielle Arbeitslosenquote

Einer der Hauptvorteile der Verwendung des U-6-Satzes besteht darin, dass er ein umfassenderes und realistischeres Bild der Arbeitsmarktbedingungen vermittelt, insbesondere während Rezessionen und Erholungen. Die U-6-Quote erfasst die versteckte Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung, die die U-3-Quote übersieht, und spiegelt die Auswirkungen zyklischer und struktureller Faktoren auf die Arbeitskräftenachfrage und das Arbeitskräfteangebot wider. Während der Großen Rezession von 2007-2009 erreichte beispielsweise die U-6-Rate im Oktober 2009 mit 17,2 % ihren Höchststand, während die U-3-Rate im selben Monat 10 % erreichte. Dies zeigt, dass viele Arbeitnehmer entweder gezwungen waren, Teilzeit zu arbeiten, die Arbeitssuche aufgegeben oder Jobs angenommen haben, die nicht ihren Fähigkeiten oder Vorlieben entsprachen. In ähnlicher Weise stieg die U-6-Rate während der COVID-19-Pandemie im April 2020 auf 22,8 %, während die U-3-Rate bei 14,8 % lag. Dies deutet darauf hin, dass viele Arbeitnehmer aufgrund der Lockdowns und sozialen Distanzierungsmaßnahmen vorübergehend entlassen, beurlaubt oder ihre Arbeitszeit reduziert wurde. Die U-6-Quote kann auch nützlich sein, um die Arbeitsmarktleistung in verschiedenen Ländern, Regionen oder Gruppen zu vergleichen, da sie die Unterschiede in der Erwerbsbeteiligung und den Beschäftigungsmustern berücksichtigt.

Einer der Hauptnachteile der Verwendung des U-6-Satzes besteht darin, dass er volatiler und weniger konsistent sein kann als der U-3-Satz, da er von den Definitionen und Klassifizierungen der geringfügig Beschäftigten und Teilzeitbeschäftigten abhängt. Die BLS verwendet Umfragedaten und subjektive Kriterien, um festzustellen, ob ein Arbeitnehmer geringfügig gebunden ist oder aus wirtschaftlichen Gründen Teilzeit arbeitet, was zu einigen Fehlern und Verzerrungen bei der Messung führen kann. So können sich einige Arbeitnehmer aus wirtschaftlichen Gründen als geringfügig gebunden oder in Teilzeit tätig melden, auch wenn sie freiwillig aus dem Erwerbsleben ausscheiden oder aus persönlichen oder familiären Gründen lieber in Teilzeit arbeiten. Umgekehrt kann es sein, dass sich einige Arbeitnehmer aus wirtschaftlichen Gründen nicht als geringfügig gebunden oder Teilzeitbeschäftigte melden, selbst wenn sie unfreiwillig aus dem Erwerbsleben ausgeschieden sind oder mehr Stunden arbeiten möchten. Der U-6-Tarif kann auch durch saisonale Faktoren wie Feiertage, Wetter oder Schulpläne beeinflusst werden, die sich auf die Verfügbarkeit und Nachfrage nach Teilzeitarbeit auswirken. Darüber hinaus erfasst der U-6-Satz möglicherweise nicht die Qualität oder Produktivität der Beschäftigung, da er nicht zwischen verschiedenen Arten von Teilzeitarbeit unterscheidet, wie z. B. gering qualifizierte, niedrig entlohnte oder befristete Arbeitsplätze, und hochqualifizierte, hochbezahlte oder unbefristete Arbeitsplätze.

Die U-6-Rate ist nicht das einzige alternative Maß für die Unterauslastung von Arbeitskräften, das die BLS veröffentlicht. Es gibt auch vier weitere Maßnahmen, die als U-1 bis U-5 bezeichnet werden und von restriktiver bis umfassender reichen als die U-3-Rate. Die U-1-Quote misst den Prozentsatz der Erwerbsbevölkerung, der seit 15 Wochen oder länger arbeitslos ist. Die U-2-Quote misst den Prozentsatz der Erwerbsbevölkerung, der seinen Arbeitsplatz verloren oder eine befristete Arbeit geleistet hat. Der U-4-Tarif addiert die entmutigten Arbeiter zum U-3-Tarif. Die entmutigten Arbeitnehmer sind eine Untergruppe der geringfügig Beschäftigten mit geringem Beschäftigungsverhältnis, die aufgehört haben, nach Arbeit zu suchen, weil sie glauben, dass es keine Arbeitsplätze für sie gibt. Der U-5-Tarif addiert alle geringfügig gebundenen Arbeitnehmer zum U-4-Tarif. Jede dieser Maßnahmen hat ihre eigenen Vor- und Nachteile, je nach Zweck und Perspektive der Analyse. Die BLS empfiehlt, alle sechs Massnahmen zusammen zu nutzen, um ein vollständigeres und differenzierteres Verständnis der Arbeitsmarktsituation zu erhalten.

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